Das hawaiianische Verzeihungsritual Ho‘oponopono

Abgesehen von verschiedenen Mentaltechniken, ist auch Ho‘oponopono eine hervorragende Methode der Gedankenhygiene, jedoch mit dem großen bedeutenden Unterschied, dass beim Praktizieren dieses Verzeihungsrituals die Umwelt miteinbezogen und gemäß des Resonanzprinzips gleich positiv beeinflusst und mitverändert wird.


Es sind vier einfache Sätze, die das Leben eines jeden von uns für immer verändern können:

 

Es tut mir leid.
Ich verzeihe dir und ich verzeihe mir.
Ich liebe dich und ich liebe mich.
Danke (für die Heilung, das Wunder, die Transformation).

 

Immer, wenn Sie etwas stört bzw. ärgert, Sie Wut empfinden oder einfach nur frustriert oder unzufrieden sind, gewöhnen Sie es sich an, in Gedanken - oder auch laut - die vier Sätze „Es tut mir leid. Ich verzeihe dir und ich verzeihe mir. Ich liebe dich und ich liebe mich.“ zu sagen.
Spüren Sie in sich hinein, warum gerade diese Person, diese bestimmte Situation Sie so ärgert, wütend macht, frustriert - der eigentliche Grund hierfür liegt zu 99 % immer in Ihnen selbst und nicht im Außen! Auch, wenn Sie in diesem Moment gerade vom Gegenteil überzeugt sei mögen und glauben, das einzig Richtige zu tun - im Nachhinein kann es sich als falsch erweisen…


Meistens passieren Verletzungen unbeabsichtigt: Eltern verletzen ihre Kinder, Chefs ihre Mitarbeiter, wir unsere Freunde oft durch unser Tun oder unsere unbedachte bzw. emotional gefärbte Wortwahl.  Eigentlich meinen wir es ja meistens gut... Wir handeln in jenen Augenblicken in der Überzeugung, das einzig Richtige zu tun und merken oft gar nicht, dass wir dadurch oftmals Leid im Gegenüber erzeugen: Wir haben in diesen Momenten unsere - wie ich sie gerne nenne - Energiehunde nicht im Griff, sondern lassen uns stattdessen von diesen gerne selber an der Leine ziehen…


Nur, wenn wir selbst mit uns großteils im Reinen sind, können wir auch gute Beziehungen - ohne eben am anderen zu „ziehen“ - zu unseren Mitmenschen führen. Jeder von uns ist im Laufe seines Lebens schon des Öfteren verletzt worden - sei es durch Taten oder Worte. Toxische Beziehungen können jedoch letztendlich nur durch Liebe, Verstehen und Verzeihen „geheilt“ werden. Jemand, der nach einer Verletzung eine Mauer um sich aufbaut, um in weiterer Folge niemanden mehr an sich heran zu lassen, wird früher oder später selber feststellen müssen, in Einsamkeit und Verbitterung zu enden.


„Heil sein“ bedeutet letztlich immer „ganz sein“. Dazu gehört jedoch auch, all seine Vorfahren (inklusive sich selbst) lieben und akzeptieren zu lernen: Niemand von uns kann vollständig sein, wenn er Teile seiner selbst zeitlebens ablehnt… Waren unsere Eltern Alkoholiker oder haben uns oft geschlagen, müssen wir lernen, ihnen früher oder später zu verzeihen. Nur so können wir selbst - als Erwachsene - Frieden finden. Lehnen wir sie stattdessen zeitlebens ab und/oder verurteilen sie, verurteilen wir im Grunde immer nur uns selbst: Wir sind ein Teil von ihnen, wir stammen von ihnen ab. Wir verdanken unseren Eltern schließlich unser Leben. Es nützt niemanden auf Dauer, mit seinem Schicksal zu hadern und sich andere Familienverhältnisse zu wünschen, das würde nur unnütz an Energie kosten. Energie, die - wenn sie frei fließen könnte - leicht für etwas Besseres Verwendung finden könnte!


Es ist für unser aller Wohl wichtig, dass wir die Botschaft eines jeden Konflikts verstehen und ihn rechtzeitig auflösen, um ihn nicht unnützerweise lange – möglicherweise ein ganzes Leben – mit uns rumzuschleppen. Jedes Problem, jeder Streit, alles, was uns im Leben stört - jede Differenz, die wir (wie auch immer) austragen, beinhaltet eine Botschaft, eine ganz persönliche Nachricht an uns. Verstehen wir diese, und übernehmen infolgedessen die Verantwortung dafür, nehmen wir den Teil des Problems an, den wir selbst ja mitverursacht haben, akzeptieren und heilen ihn… erst dann können wir alles zum Guten wenden!
Eine Hilfe diesbezüglich kann sein, die Welt als einen Spiegel zu betrachten: Alles, was uns im Außen begegnet, tragen wir im Inneren ja bereits in uns. Hermes Trismegistos im alten Ägypten hat es treffend in einem seiner Gesetze zusammengefasst: Wie oben, so unten. Wie außen, so innen.


Ich habe vor einiger Zeit folgende Geschichte auf Facebook gelesen: Eine Psychologin schritt während eines Stress-Management Seminars durch den Zuschauerraum. Als sie ein Wasserglas hochhielt, erwarteten die Zuhörer die typische Frage: „Ist dieses Glas halb leer oder halb voll?“ Stattdessen fragte sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht: „Wie schwer ist dieses Glas?“
 Die Antworten pendelten sich zwischen 200g bis 500g ein. 
Die Psychologin antwortete: „Das absolute Gewicht spielt keine Rolle. Es hängt davon ab, wie lange ich es halten muss. Halte ich es für eine Minute, ist es kein Problem. Wenn ich es für eine Stunde halten muss, werde ich einen leichten Schmerz im Arm verspüren. Muss ich es für einen ganzen Tag halten, wäre mein Arm taub und paralysiert. Das Gewicht des Glases ändert sich nicht, aber umso länger ich es halte, desto schwerer wird es.“ Sie fuhr fort: „Stress und Sorgen im Leben sind wie dieses Glas mit Wasser. Denke über sie eine kurze Zeit nach und sie hinterlassen keine Spuren. Denke über sie etwas länger nach und sie werden anfangen dich zu verletzen. Wenn du über deine Sorgen den ganzen Tag nachdenkst, wirst du dich irgendwann wie paralysiert fühlen und nicht mehr in der Lage sein, irgendetwas zu tun.“



Demzufolge ist es wirklich wichtig, sich rechtzeitig in Erinnerung zu rufen, den Stress und die Sorgen rechtzeitig loszulassen. Sie eben nicht in den Abend und in die Nacht hineinzutragen... Denken Sie daran, Ihr ganz persönliches Glas untertags einfach auch mal abzusetzen! Sie könnten zuallererst damit beginnen, sich ehrlich folgende Fragen in punkto Partnerschaft, Beruf, Freundeskreis etc. zu stellen:

  • Wovor habe ich eigentlich solche Angst? Wovor laufe ich – vielleicht sogar schon zeitlebens - davon?
  • Wo bin ich selbst im Mangeldenken verhaftet?
  • Wo versperre ich mich der Fülle und lasse sie nicht zu? (Denke dabei bitte nicht nur an einen finanziellen Mangel, sondern auch an einen Mangel an Liebe, Selbstliebe, Respekt, Wertschätzung, Anerkennung, Lob, Vertrauen, Zuversicht und dergleichen.)
  • Was möchte ich unbedingt vor anderen bzw. vor mir selbst verheimlichen und unbedingt vermeiden, dass es allseits bekannt wird?
  • Durch welches regelmäßiges Verhalten meinerseits schade ich mir und anderen immer wieder aufs Neue?

 
Lieben und wertschätzen Sie sich selbst nicht, werden Sie auch nicht von anderen geliebt und wertgeschätzt werden. Ein altes Sprichwort sagt schon: „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.“ Mithilfe von Ho’oponopono haben Sie die Möglichkeit, sich vom Opferdenken zu verabschieden und vergeben sich gleichzeitig auch selbst die Täterrolle, die Sie selbst - bei ganz nüchterner Betrachtung - schon des Öfteren im Laufe des Lebens – somit mehr als einmal - eingenommen haben!


Vergebung und Dankbarkeit sind hierfür das Schlüsselwort. Es braucht - wie bereits oben kurz angedeutet - im Grunde nur einfache vier Schritte, die ich im Folgenden kurz erläutere:

 

Erster Schritt: Nehemn Sie die Herausforderung an und übernehmen Sie dafür Verantwortung. Wenn Sie alles, was in Ihrem Leben kommt, auch bedingungslos annehmen und Verantwortung dafür übernehmen, sind Sie gewillt, Ihren Anteil bzw. Ihr Zutun am Problem zu erkennen. Sie drücken dies durch den Satz „Es tut mir leid.“ aus.


Zweiter Schritt: Zeigen Sie Reue! Zeigen Sie, dass es Ihnen aus tiefstem Herzen leid tut und bemühen Sie sich, es auch wieder gutzumachen. „Bitte verzeih.“


Dritter Schritt:  Versöhnen Sie sich mit Ihren eigenen Schattenanteilen, die Ihnen in der Situation gespiegelt wurden und lieben Sie sich trotz Ihrer fiesen Ecken und Kanten umso mehr. Verzeihen Sie auch Ihrem Gegenüber, dass Sie darauf ja nur aufmerksam gemacht hat und zeigen Sie auch ihm Ihre Liebe: „Ich verzeihe und liebe das, was in mir das Problem verursacht hat. Ich liebe dich.“


Vierter Schritt: Seien Sie dankbar, dass Sie das erkennen und auflösen dürfen und bleiben Sie im Vertrauen, dass ab sofort Heilung für beide Seiten geschieht: „Ich bin dankbar, es endlich erkannt und geheilt zu haben und vertraue auf die Wandlung zum Positiven.“ Glauben Sie an das Wunder der Transformation! „Danke!“


Wie Sie bemerken, ist Ho’oponopono die unglaubliche Chance vom Unverständnis und negativen Gefühlen der Trennung augenblicklich wieder in den Zustand der Liebe und Verbundenheit zu wechseln. Die Liebe ist der einzige Zustand, indem Heilung wirklich möglich ist.  Ho’oponopono hat den Vorteil, dass - wenn Sie sich und Ihre Schwingung ändern (und das machen Sie, sobald Sie von der negativen Emotion in die Liebe wechseln) - auch das Gegenüber sich augenblicklich mitverändert.


Stecken sie nach einem Streit oder Auseinandersetzung noch mitten in der Emotion, ist es für Sie wohl schwierig, sofort Ho’oponopono zu praktizieren - Sie könnten es sich nichtsdestoweniger jedoch langsam antrainieren: Beim nächsten Streit mit Ihrem Partner, Ihrer Partnerin  halten Sie inne, sobald Sie sich wieder besinnen. Beginnen Sie, tief durchzuatmen. Nehemn Sie seine/ihre Hand und sagen Sie die vier Sätze, jeweils mit einer kleinen Pause dazwischen: „Es tut mir leid. Bitte verzeihe mir. Ich liebe dich. Ich danke dir.“ Lächeln Sie Ihren Partner/Ihre Partnerin dabei liebevoll an und wiederholen Sie die vier Sätze nochmals: Er/sie wird bestimmt zurücklächeln, vor allem, wenn Sie dies aus Ihrem Herzen heraus machen...


Der einzige Ort im Universum,
den wir wirklich ändern können,
sind wir selbst.
Aldous Huxley
 

Missverstehen Sie bitte nicht die Bedeutung von diesem hawaiianischen Verzeihungsritual. Es geht nicht darum, durch Vergebung letztlich aus Unrecht Recht zu machen. Das, was Unrecht war, bleibt es auch weiterhin. Doch wie heißt es so schön in der Bibel: „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie.“ (Johannes 8,7)


Wir alle tragen unseren ganz persönlichen Anteil an allem, was existiert und passiert auf der Welt. Die gesamte Welt ist so gesehen immer und zu jeder Zeit ein Spiegel und Produkt von uns selbst. Jedoch ist es für Sie persönlich von großem Unterschied, ob Sie jemanden - der schlecht zu Ihnen war und Sie verletzt hat, Ihnen eben Unrecht angetan hat - verzeihen oder ob Sie weiterhin negative Gefühle, unter Umständen sogar Hass, für diese Person empfinden. Entscheiden Sie sich für ersteres, tun Sie sich und Ihrem Immunsystem und Gesundheit etwas Gutes und Sie werden sich längerfristig einfach wohler fühlen. Deswegen sollten Sie sich schon aus reinem Egoismus für das Verzeihen entscheiden! Bleiben Sie nämlich in der negativen Emotion stecken, geben Sie dieser Person weiterhin Macht über sich: In weiterer Folge leiden im Grunde nur Sie selbst weiterhin darunter, da Ihr Immunsystem in den Keller rutscht und Sie anfälliger für Viren und Bakterien werden. Wollen Sie wirklich anderen Menschen diese Macht über Sie selbst einräumen!? Bei näherer Betrachtung wohl kaum...


Ho’oponopono ist ein wunderbares – ganzheitliches - Geschenk, welches Sie sich keinesfalls entgehen lassen sollten! Regelmäßig angewandt, macht es Ihr Leben leichter und lebenswerter!
 
Kurzanleitung:
Denken Sie an eine Situation, die Sie in der Vergangenheit sehr verletzt hat. Wo haben Sie sich selbst gar schon ähnlich verletzend verhalten und gehandelt? Falls Ihnen aufs erste nichts dazu einfällt, können Sie sich auch fragen, was Sie unter Umständen denn dazu bringen würde, sich genauso zu verhalten? Warum haben Sie diese Situation in Ihr Leben gerufen? Wo liegt Ihre ganz persönliche Lernaufgabe in diesem Geschehen? Für jeden Grund, der Ihnen einfällt, machen Sie ein Ho‘oponopono. Wichtig dabei ist, dass Sie immer bei sich selbst bleiben. Suchen Sie nicht nach dem Beweggrund der Person, die Sie verletzt hat, sondern spüren Sie in sich selbst hinein, was Sie dazu bringen würde, sich so zu verhalten...


Wenn Sie jemanden verletzt haben, verfahren Sie auf eben diese Weise: Verzeihen Sie sich selbst und bitten Sie die Person um Verzeihung. Sie müssen gar nicht immer zum Handy greifen und die Person persönlich darum bitten. Oft ist die Situation so verfahren, dass es besser ist, als erstes einfach mal Abstand zu halten. Sie können jedoch immer und überall Ho’oponopono praktizieren – ganz für sich allein – und oftmals meldet sich die Person dann von ganz allein wieder bei Ihnen.


Liebe ist mächtig und verleiht bekanntlich Flügel. Sie reißt alle Hürden nieder und bringt uns wieder auf die eigentliche Spur zurück. Mithilfe des Praktizierens von Ho’oponopono wechseln Sie selbst wieder in die Liebe und in die augenblicklich höhere Schwingung. Die andere Person merkt dies – ob sie will, oder nicht - denn die positiven Schwingungen kommen früher oder später auch bei ihr an…
 

 

Bevor die Sonne untergeht, vergib.
Sprichwort aus Hawaii
 

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