Jeder von uns hat sie ja, nur die wenigsten von uns können sie jedoch beim Namen nennen: Die Rede ist von negativen Glaubenssätzen. Der Samen wird bereits in den ersten Lebensjahren gesetzt, in denen wir die Botschaften des Außen ungefiltert in uns aufnehmen.
Haben Sie sich schon einmal bewusst die Frage gestellt, ob und wenn ja, welche Sie noch mit sich rumschleppen? Nein!? Dann ist es höchste Eisenbahn, dass Sie damit - am besten noch heute - beginnen, denn keiner von uns ist vor ihnen gefeit!
Sie stecken in jedem von uns, meistens schon seit Kindheitstagen. Sie sitzen quasi auf den eigenen Schultern, kosten viel an Kraft und Energie und behindern - falls nicht erkannt und aufgelöst - zeitlebens das eigene Wohlbefinden & Lebensglück. Glaubenssätze entstehen nicht etwa von heute auf morgen, nein, sie wachsen über die Zeit von einem kleinen Schneeball unter gewissen Umständen sogar zu einer Lawine heran...
Vielleicht haben Sie als Kind auch den einen oder anderen Satz von Ihren Eltern bzw. Umfeld gehört, um nur ein paar Beispiele zu nennen:
"Ein Indianer kennt keinen Schmerz."
"Du musst besser sein als die anderen."
"Sei still, wenn die Erwachsenen sich unterhalten."
"Du darfst das nicht, dafür bist du noch zu klein."
"Du bekommst die Puppe nicht, dafür haben wir kein Geld."
Daraus sind in Ihnen dann unter Umständen im Laufe des Lebens hinderliche Glaubenssätze und innere Antreiber wie folgt entstanden:
"Ich muss das aushalten, koste es, was es wolle"
"Ich bin nicht gut genug."
" Was ich sage interessiert eh keinen."
"Was ich sage ist unwichtig."
"Ich kann das nicht."
"Ich verdiene es nicht."
"Ich bin arm."
Negative Glaubenssätze sind Programme, die einen tagtäglich - wenn auch unbewusst, falls eben noch nicht erkannt - einzureden versuchen, man wäre nicht gut genug und imstande, das Leben mit Leichtigkeit selbst zu meistern. Das hat zur Folge, dass der "Feind" im eigenen Unterbewusstsein sitzt und immer gegen einen selbst arbeitet. Schon als Kind verlernen wir - aufgrund unserer individuellen negativen Erfahrungen - auf unsere innere Stimme zu hören und ihr zu vertrauen. Wir verdrängen und missachten demzufolge zeitlebens unsere Herzenswünsche. Wir hören auf, sie wahrzunehmen und kennen sie oft selbst nicht mehr. Ganz zu schweigen davon, dass wir sie anderen mitteilen könnten! Der eigene Selbstwert bleibt dadurch auf der Strecke , weil der innere Kritiker sowieso unaufhörlich davon spricht, wie aussichtslos alles ist.
Chancen werden so nicht wahrgenommen, da das eigene Potenzial gar nicht erst erkannt, geschweige denn in weiterer Folge gelebt und umgesetzt wird.
Solange Ihnen die eigenen Glaubenssätze jedoch nicht bewusst sind, besteht noch wenig Hoffnung etwas an dieser wenig zufriedenstellenden Situation zu ändern. Werden Sie sich derer jedoch gewahr, können Sie in einem weiteren Schritt damit beginnen diese zu verändern, sie schrittweise aufzulösen und zu transformieren. Einem glücklichen Leben steht dann längerfristig eigentlich rein gar nichts mehr im Wege!
Der erste Schritt, um negative Glaubenssätze aufzulösen ist also, sich dieser erst bewusst zu werden!
Da sie gut versteckt im Unterbewusstsein arbeiten, ist es angeraten einen Kontakt zu diesem herzustellen, um sich in weiterer Folge von alten Verletzungen zu heilen und sich selbst von Altlasten zu befreien. Hierfür gibt es mehrere Möglichkeiten, die ich Ihnen im Folgenden erläutern möchte.
Gehen Sie auf persönliche Spurensuche
Beginnen Sie sich ab sofort bei jeder Entscheidung ganz ehrlich zu fragen, ob es die einzig mögliche und vor allem richtige war. Was war Ihr eigentlicher Beweggrund, um zu dieser Schlussfolgerung, Entscheidung und letztlich Handlung bzw. Handlungsunfähigkeit zu kommen? Hinterfragen Sie, ob Sie sich schon öfters so verhalten haben und wenn ja wieso. Haben Sie ein ähnliches Muster vielleicht in Ihrer Familie vorgelebt bekommen?
Nehmen Sie sich die Zeit und schreiben Sie auf, was Sie so generell über sich denken. Sind dies zum größten Teil positive Dinge oder kritisieren Sie sich gar ständig? Haben Sie vielleicht die eine oder andere Überzeugung, die Sie daran hindert, Spaß im Leben zu haben, sich zu entspannen oder gar Freude zu empfinden? Ich möchte Ihnen im Folgenden drei konkrete Tipps geben, mit deren Hilfe Sie unbewussten Überzeugungen und letztlich Glaubenssätzen auf die Spur kommen können.
TIPP 1: So stellen Sie hinderliche Überzeugungen fest
Um ein klareres Bild von Ihren hinderlichen Überzeugungen zu bekommen notieren Sie auf einem Zettel folgendes:
Ich muss immer....
Ich darf nicht...
Ich bin zu....
Ich kann nicht...
Es ist mein Schicksal, dass ich immer...
Beginnen Sie nun im zweiten Schritt in Ihren eigenen Worten diese Sätze jeweils zu vollenden. Schreiben Sie alles auf, was Ihnen dazu einfällt. Seien Sie dabei jedoch immer ehrlich zu sich selbst. Der Sinn dieser Übung besteht ja keinesfalls darin, dass Sie sich selber runter oder gar klein machen! Nein, Sie sollten zu hinterfragen beginnen, warum Sie so agieren wie Sie es eben (immer) tun. Diese Sätze helfen Ihnen dabei, ein klareres Bild der eigentlichen Beweggründe Ihrer Entscheidungen und Handlungen zu bekommen.
Vielleicht steht dann auf Ihrem Zettel ja folgendes: Ich muss immer perfekt sein. ich muss immer Recht haben/das letzte Wort haben. Ich muss die Beliebteste/Fleißigste/Beste... sein.
Vielleicht haben Sie auch folgendes niedergeschrieben: Ich darf nicht entspannen, bevor nicht alles erledigt ist. Ich darf mich niemals gehenlassen. Ich darf mich nicht an die erste Stelle stellen. Ich darf meinen Herzenswünschen nicht nachgehen, weil ich dadurch weniger Zeit mit meiner Familie verbringen könnte.
Unter Umständen ist da sogar vermerkt: Ich kann nicht für mich alleine sorgen. Ich bin zu dumm, um das zu bewerkstelligen. Es ist mein Schicksal, dass ich immer Pech mit Männern habe usw.
Was auch immer da am Ende auf dem Zettel steht gibt Ihnen einen bereits guten Hinweis, wo Ihre eigentlichen Hemmungen, Glaubens- und Denkmuster liegen.
TIPP 2: So gehen Sie mithilfe Ihrer Familie auf Spurensuche
Ein weiterer guter Weg die eigenen (falschen) Überzeugungen zu finden beginnt damit, sich auf einem Blatt Papier die positiven (B) als auch negativen (A) Eigenschaften der wichtigsten Bezugspersonen (Eltern, Pflegeeltern, Großeltern, Geschwister und übrigen Verwandten etc.) zu notieren. Schreiben Sie dies mit den Augen eines Kindes nieder, das Sie einst waren. Notieren Sie alles, was Ihnen einfällt, beschönigen Sie nichts. Wie haben Sie als Kind Ihre verwandten wahrgenommen, sei es im positiven, als auch im negativen Sinne?
In einem weiteren Schritt notieren Sie bitte, was Sie sich - aus heutiger Sicht als Erwachsener - damals von Ihren Eltern gewünscht bzw. was Sie am dringendsten gebraucht hätten (C).
Erinnern Sie sich an die ständig wiederkehrenden frustrierenden Situationen als Kind und wie Sie damit letztlich umgegangen sind und schreiben Sie diese nieder (D). Das können kleine wie große Ereignisse gewesen sein: wie zum Beispiel, dass Ihnen niemand zugehört hat, Sie immer alleine spielen mussten, Ihre Leistungen nicht anerkannt wurden etc.
Danach vervollständigen Sie folgende Aussagen wie folgt:
- Ich ziehe manchmal Menschen an, die..... sind. Setzen Sie hierfür die Begriffe aus (A) ein.
- Ich möchte, dass sie..... sind. Setzen Sie hierfür die Begriffe aus (B) ein.
- Denn ich hoffe dadurch..... zu bekommen. Vervollständigen Sie hier bitte mit den Begriffen aus (C).
- Ich verhindere manchmal, dass ich bekomme, indem ich..... Setzen Sie hier bitte die Worte von (D) ein.
Haben Sie die Fragen aufrichtig beantwortet, können Sie bei sich selbst - wenn Sie sich Ihre Aussagen danach in aller Ruhe durchlesen - leichter Ihre eigenen Muster erkennen.
TIPP 3: Lassen Sie jeden Tag Revue passieren
Eine weitere Möglichkeit, sich selbst ein bisschen besserkennenzulernen ist es, sich abends vor dem Schlafengehen folgende Fragen zu stellen:
Was habe ich heute alles getan?
Lassen Sie den Tag Revue passieren, gehen sie ihn in Gedanken nochmals durch. Stellen Sie sich danach noch folgende Frage:
Was davon hat mir Energie gegeben bzw. hat mich Energie gekostet?
All das, was Ihnen einen regelrechten Energieschub gegeben hat, ist ein Hinweis für Ihre geheimsten Seelenwünsche, Ihr wahren Sehnsüchte und Ihr eigentliches Potenzial. Wenn Sie mit der Zeit feststellen, dass Ihnen immer wieder die gleichen Dinge, Situationen, Menschen Kraft & Energie rauben, sollten Sie ganz ehrlich zu hinterfragen beginnen, warum Sie glauben nicht ohne diese "Krafträuber" leben zu können.
Sie brauchen dabei Unterstützung?
Ich begleite Sie gerne auf Ihrem Weg!
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