Sie gehören zu denen, die schon seit geraumer Zeit etwas in ihrem Leben zum Positiven verändern wollen, jedoch hapert es immer am Umsetzen der guten Vorsätze? Sie fühlen sich aus einem bestimmten Grund unwohl, wenn es jedoch darum geht, etwas zu verändern, lassen Sie es gleich sein und machen wie gehabt weiter?
Sie sind sich gar nicht bewusst, dass es Ihnen eigentlich gar nicht so gut geht, da Sie gar keinen anderen Zustand (mehr) kennen?
Nun, da sind Sie in guter Gesellschaft! Der Großteil der Menschen ist wie in einem Hamsterrad gefangen und dreht dort täglich seine Runden, ohne je vielleicht daran zu denken, auszubrechen bzw. es fehlt die Kraft und der Wille dazu, das eigen-konstruierte Karussell zu verlassen...
Warum jedoch ist das so? Warum machen wir weiter wie gehabt, obwohl wir uns - ganz ehrlich - oft gar nicht mehr wohl fühlen bei dem, was wir machen? Die Antwort liegt klar auf der Hand: Der Großteil von uns sind Gewohnheitsmenschen, regelrechte Gewohnheitstiere!
Sie widersprechen und meinen, Sie gehören keinesfalls zu dieser Kategorie von Menschen? Da frage ich Sie: Wann haben Sie das letzte Mal Ihre Zähne morgens mit der linken, anstatt der rechten Hand geputzt?
Der Nachteil an Gewohnheiten ist, dass sie oft sogar eine Art Suchtcharakter aufweisen können. Unser Gehirn verbraucht sehr viel an Energie, demzufolge ist es aus ökonomischen Gründen (Selbsterhaltungstrieb) darauf aus, so energiesparend wie nur möglich zu arbeiten. Vereinfacht gesagt: Gedankengänge werden zu automatisierten Handlungen, laufen praktisch von ganz alleine ab und verbrauchen dementsprechend weniger an Strom. In anderen Worten, wird ein jeder von uns, wenn er nicht rechtzeitig gegensteuert und aufpasst, zum automatisierten Roboter!
Wenn wir unseren Alltag genauer unter die Lupe nehmen, werden wir alle Gewohnheiten an uns entdecken, die wir tagtäglich haben, ohne groß über sie nachzudenken. Bei positiven, aufbauenden ist ja auch nichts dagegen einzuwenden. Nur, was, wenn die negativen uns tagtäglich viel an Kraft und Energie kosten? Wie aus ihnen ausbrechen? Wie sie nachhaltig verändern?
Der erste Schritt ist, sich Dinge und Handlungen, inklusive Gedanken bewusst zu werden. Vielleicht beginnen Sie, eine Art Tagebuch zu schreiben, wo Sie alles, ohne es jedoch immer bewerten, geschweige denn beurteilen zu müssen, einfach mal niederschreiben und festhalten. Machen Sie dies mindestens einen Monat lang.
Als nächsten Schritt lesen Sie sich diese Zeilen durch und stellen Sie fest, was Ihre Konstanten im Leben sind. Werden Sie sich bewusst, womit Sie die meiste Ihrer Zeit verbringen bzw. worüber Sie regelmäßig nachdenken und grübeln. Stellen Sie sich jeweils die Frage, ob das Ihnen gut bzw. eher schlecht tut. Kostet es Ihnen an Kraft und Energie, oder baut es Ihre Energiereserven auf?
Bei letzterer Antwort machen Sie wie gewohnt weiter damit! Vielleicht legen Sie in Zukunft den Fokus noch verstärkt darauf. Stellen Sie jedoch fest, dass Ihnen manches in Ihrem Leben eher Energie kostet, stellen Sie sich zusätzlich noch folgende Fragen: Wann verhalte ich mich so? Warum kehre ich immer wieder zu solch einem Verhalten/solch einer Denkweise zurück? Wer oder was bindet mich? Wovor habe ich Angst, was hindert mich, sofort damit aufzuhören? Wer in meiner Vergangenheit hat sich so ähnlich verhalten? Wo habe ich das schon bei anderen erlebt? Schreiben Sie die Antworten auf, ohne sich selbst dafür negativ zu bewerten. Sind Sie sich jedoch einmal der Ursache bewusst, können Sie diese auch leichter verändern!
Als dritten Schritt beginnen Sie nun jede Ihrer negativen und kraftraubenden Gewohnheiten durch positive Alternativen zu ersetzen. Jede neue positive Alternative beginnt dabei letztlich mit einem neuen positiven Gedanken.
Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.
Talmud
Beginnen Sie mit kleinen Schritten, jedoch hören Sie nicht auf, weiterzugehen! Machen Sie einen kleinen Schritt nach dem anderen, verändern Sie die bisherige Richtung und schlagen Sie einen Weg zum Glück ein. Motivieren Sie sich täglich aufs Neue, verbringen Sie Ihre Freizeit mit Gleichgesinnten, schließen Sie sich eventuell einer Selbsthilfegruppe an, meiden Sie Nörgler und negativ-denkende Mitmenschen. Belohnen Sie sich für Ihren Mut, Neuland zu betreten. Nehmen Sie auf Ihrem neuen Weg Rückschläge in Kauf, seien Sie nicht zu streng mit sich selbst, verzeihen Sie sich Regelverstöße, jedoch schulen Sie sich kontinuierlich, das Positive in allem und jedem wahrzunehmen. Es wird Ihr Leben dauerhaft einfacher, glücklicher und zufriedener machen.
Leiden kann zur Sucht werden, jedoch niemand ist dazu verdonnert, sein Leben in Leid zu beschließen. Auch, wenn ein Ausbruch aus dem leidvollen Alltag oft von Ängsten, Zweifeln und Rückschlägen begleitet ist, zahlt es sich immer aus, den Weg zum Glück zu wählen. Die gute Nachricht: Auch Glück kann süchtig machen!
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