Raus aus dem alten Trott, aber wie!?

Eigentlich wollen Sie ja schon längst etwas in Ihrem Leben verändern, jedoch fällt es Ihnen schwer mit den alten Gewohnheiten zu brechen? Irgendetwas hält Sie immer wieder zurück, endlich zu neuen Ufern aufzubrechen? Ein Trost gleich vorneweg: Damit stehen Sie nicht alleine da.  

Ein Großteil der Menschen kennt dies aus eigener Erfahrung ganz genau: "Ich will etwas verändern, weil ich im Grunde meines Herzens weiß, dass das, was ich regelmäßig mache/ zu mir nehme/ sage etc. mir gar nicht gut tut. Jedoch scheitert es immer wieder an der Umsetzung..."

Selbst, wenn einem das eigene Leben oft im wahrsten Sinne des Wortes schwer fällt, ist es doch nicht immer ein Leichtes, aus dem selbst konstruierten Hamsterrad auszusteigen und anders wie gewohnt zu (re)agieren, unter Umständen sogar ganz neu zu beginnen. Die eigene Komfortzone zu verlassen, erfordert sehr viel Mut und Disziplin, Durchhaltevermögen und eine gesunde Portion an Motivation. Selbst, wenn Sie mit Ihrem Alltag nicht zufrieden sind, kennen und wissen Sie zumindest, was Sie da erwartet. Das gibt Ihnen trotz allen Ungemachs zumindest ein (trügliches) Gefühl der Sicherheit.

Die eigene Komfortzone zu verlassen bedeutet, Neuland zu betreten. Und das ist jedoch etwas, was im Innersten oft schlichtweg Angst macht. Wenn Sie Neuland betreten können Sie ja nicht wissen , was da alles so auf Sie wartet... und Ihr Unterbewusstsein gaukelt Ihnen gerne vor, dass da bestimmt der eine oder andere Säbelzahntiger gleich hinter der nächsten Ecke auf Sie wartet. Auch Ihr Ego spielt da leider oft eine sehr dominante Rolle, das Ihnen immer wieder - mit ganz außergewöhnlichen Argumenten - auf dem gleichen, wenn auch für Sie schlechten Weg halten will.

Selbst, wenn gefühltermaßen schon lange nichts mehr im eigenen Leben zusammenpasst und das eigene Herz vor lauter Kummer aufschreit, fallen Ihnen bestimmt immer noch jede Menge überzeugende Gegenargumente ein, um ja nicht etwas verändern zu müssen wie:

• "Was man hat, das hat man, da kann man wenigstens nicht rütteln. Wer weiß, ob mir das Wenige dann auch noch bleibt, wenn ich mich entschließe, etwas zu verändern?"
• "So schlecht geht es ja eigentlich gar nicht, im Grunde habe ich ja eh alles, was ich brauche."
• "Was könnten den meine Verwandten/Freunde/Nachbarn etc. denken, wenn ich das mache?"
• "Das ist bestimmt mit harter Arbeit verbunden. Das schaffe ich allein doch erst gar nicht."
• "Das gehört zum Leben einfach dazu! Es war ja bei meinen Eltern auch schon so."

Bei so viel innerer Gegenwehr ist es oft schwer äußerlich in die Gänge zu kommen und man verschiebt lieber gleich alles mal auf den nächsten Tag und übernächsten... und so vergehen die Tage und Ihr Leben und Sie werden mit der zeit, wenn Sie nicht aufpassen immer unglücklicher und frustrierter und verzagter!

Die positive Nachricht ist: Ja, es gibt einen Ausweg aus dieser Situation! Die negative ist: Sie dürfen nicht erwarten, dass sich etwas zum Positiven verändert, wenn Sie stur Ihren bisherigen Weg weiter gehen und alles so weitermachen wie bisher...

Sie sind der Schöpfer Ihres eigenen Lebens, quasi der Regisseur Ihres eigenen Bühnenstücks, darauf sollten Sie niemals vergessen! Und wie jedes Theaterstück kann auch Ihr neues glücklicheres Leben mit einem simplen neuen Gedanken beginnen! In anderen Worten: Der erste Schritt in eine neue Richtung bedeutet, dass Sie sich darüber klar werden, was Ihnen Ihr Ego immer wieder einzureden versucht, sprich Gedankenhygiene ist das Zauberwort. Nur, wenn Sie sich über Ihre negativen und einschränkenden Gedanken bewusst sind, können Sie diesen auch bewusst gegensteuern! Die Gedanken, das sind nicht Sie! Diese resultieren nur aus Ihren bisher gemachten Erfahrungen. Gedanken sind so eine Art Automechanismus: aufgrund der Zellerinnerungen spielen sich bestimmte Programme - quasi von ganz von alleine - (immer wieder) ab.

Beginnen Sie daher damit aufzupassen, wann Sie wieder Ihren negativen Gedanken nachhängen, sich praktisch von Ihnen mitziehen bzw. dominieren lassen. Denn ja, in solch einer Situation sind Sie nicht mehr der Kapitän auf Ihrem Schiff, der das Steuerrad fest in der Hand hält, sondern werden bildlich gesprochen von Ihrem eigenen Schiff hinten nach gezogen und können nicht mehr eigenständig handeln...

Deswegen ist es äußerst wichtig darauf zu achten, vom Kapitän nicht zum Schiffsjungen degradiert zu werden... Demzufolge kontrollieren Sie ab sofort bitte Ihre eigenen Gedanken stetig. Wenn Sie sich wieder einmal ertappen, dass diese negativ und einschränkend sind, sagen Sie erstens sofort laut "STOPP" zu sich selbst (laut oder leise hängt wohl gerade davon ab, ob Sie sich allein im Zimmer befinden oder gerade in der U-Bahn sitzen). Zweitens verlassen Sie bitte die Situation, in der Sie sich gerade befinden - falls eben möglich - auch räumlich. Sitzen Sie gerade in der U-Bahn können Sie trotzdem aufstehen und den Platz wechseln. Wenn Sie momentan  gerade zuhause sitzen, stehen Sie eben mal kurz auf.  Drittens beginnen Sie Ihre Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Gegenstand, zum Beispiel ein Buch, zu lenken. Nehmen Sie es in Ihre Hand, greifen Sie es bewusst an und fühlen Sie bewusst hin. "Wie fühlt sich der Umschlag an? Wie schwer ist es? Riecht es nach Papier? Sind ein par Seiten eingeknickt?" etc. In der U-Bahn können Sie ja Ihre Aufmerksamkeit stattdessen auf Ihren Sitznachbarn oder die Aussicht lenken. So oder so, diese Übung hilft Ihnen, sofort wieder ins Hier und Jetzt zurückzufinden.

Das Leid beginnt immer nur, wenn wir die Gegenwart verlassen, wenn wir in Gedanken zurückreisen und an alten Situationen festklammern bzw. in die Zukunft reisen und uns das schrecklichste Szenario vorstellen, welches vermutlich sowieso nie eintreffen wird. In der momentanen Situation ist das Leben meistens gar nicht so schlimm. Hängen wir zu sehr negativen Gedanken nach folgen natürlich negative Gefühle wie am Fuß und wir wechseln automatisch so in eine Art Kindheitsmodus, wo wir glauben, ausgeliefert und abhängig zu sein. 

Sagen Sie deswegen in solch einem Moment zu sich selbst, dass Sie JETZT erwachsen sind. ("Ich bin jetzt erwachsen. Ich bin heute... Jahr alt. Ich bin momentan vollkommen sicher.")  Mit einfachen Worten holen Sie sich so in die Gegenwart zurück und schalten so vom Kindheitsmodus wieder auf Erwachsenenmodus um. Beruhigen Sie sich selbst, indem Sie sich sagen, dass es für jede Herausforderung im Leben auch eine Lösung gibt! Steigen Sie aus dem negativen Gedankenkarussell aus und legen Sie den Fokus stattdessen auf etwas anderes. 

Beginnen Sie im nächsten Schritt daran zu arbeiten, wie die Lösung aussehen könnte (wenn möglich aus dem Herzen heraus). Bleiben Sie dabei immer positiv mit Ihren Formulierungen. Konzentrieren Sie sich nicht auf den Mangel in Ihrem Leben, sondern nehmen Sie die Fülle, die es auch in Ihrem Leben gibt, bewusst wahr.

Wenn Sie sich ertappen, dass Sie wieder ins alte Muster zurückfallen, beginnen Sie von vorne. Solange, bis Ihr neuer Gedanke den alten quasi überschrieben hat. Zugegeben, ohne Unterstützung von Außen das kann unter Umständen Wochen (Forscher gehen davon aus, dass es zumindest 21 Tage, also drei ganze Wochen braucht) bis Monate dauern... Eine Zeitinvestition jedoch, die sich längerfristig für Sie mehr als auszahlt, denn der Lohn ist ein neues Leben, so ganz nach Ihrem Geschmack!

Halten Sie sich immer vor Augen: Die Gefahren lauern im Grunde immer nur in Ihrem eigenen Kopf. In Wahrheit gibt es gar nicht so viele hungrige Säbelzahntiger, wie Sie selbst vermuten!