Unser gesamtes Leben ist im Grunde nichts anderes als das Ergebnis eines fortwährenden Versuchs einer Symbiose zwischen unseren beiden Gehirnen. Der Mensch besitzt ja bekanntlich zwei Gehirne, das limbische bzw. emotionale und das kognitive Gehirn bzw. Neokortex.
Das limbische Gehirn kontrolliert unsere Gefühle und die Körperphysiologie, somit Atmung, Herzrhythmus, Blutdruck, Appetit, Libido, Schlaf, Hormonausschüttung und Immunsystem. Es kennt unseren Körper daher sehr viel besser als unser kognitives Gehirn. Zuvorderst aufs Überleben bedacht, löst es Überlebensreaktionen aus, denken Sie nur an die Situation, dass ein LKW auf Sie zugerast kommt: Sie werden nicht erst abzuwägen beginnen, mit welcher Geschwindigkeit das Fahrzeug unterwegs ist, wie lange es braucht, bis es Sie überrollt, sondern Sie werden instinktiv einfach zur Seite hüpfen. In anderen Worten hat in solch einer Situation Ihr Unterbewusstsein, Ihr emotionales Gehirn bzw. limbisches Gehirn die Vorherrschaft über Ihr kognitives Gehirn, den Neokortex übernommen. Gut so!
Das kognitive Gehirn bzw. der Neokortex reguliert hingegen unsere Wahrnehmung, unsere Sprache unser Denken, unsere Achtsamkeit und Konzentration. Es arbeitet bewusst, rational und ist der Außenwelt zugewandt, steuert die Unterdrückung von Impulsen und Instinkten und somit auch unser moralisches Verhalten.
Um ein stressfreies und gesundes Leben zu führen ist es jedoch wichtig, dass unsere beiden Gehirnhälften ausgeglichen sind, zusammenarbeiten und ein Team bilden, denn eine wie auch immer geartete Rivalität dieser Gehirne macht uns im Grunde nur unglücklich! Eine innere Harmonie lässt sich nur erreichen, wenn unser emotionles Gehirn uns die Richtung vorgibt, wie wir unser Leben leben wollen und unser Neokortex uns dazu bringt, so gut und klug wie möglich in diese Richtung vorwärts zu gehen. Zum Leben braucht es eben beides: die innere Stimme, unser Bauchgefühl und unseren Verstand, jedoch immer im ausgeglichenen Zustand...
Die folgenden Übungen helfen Ihnen, die beiden Gehirnhälften "gleichzuschalten".
Überkreuzbewegung / Cross Crawl, eine Übung aus der Kinesiologie:
Berühren Sie im Stehen mit Ihrem rechten Ellenbogen Ihr linkes Knie, dann Ihr rechtes Knie mit dem linken Ellenbogen. Führen Sie diese Übung für einige Minuten, eventuell auch zu Musik aus. Dann rechtes Knie zu rechtem Ellbogen, linkes Knie zu linkem Ellbogen… Sie können mehrmals hintereinander von einer Position zur anderen wechseln.
Cook Hook – Ups (ebenfalls aus der Kinesiologie):
Diese Übung kann sowohl im Stehen, Sitzen oder auch im Liegen ausgeführt werden:
Rechtes Bein über linkes Bein, rechter Arm über linken Arm kreuzen, Handflächen zueinander drehen, Finger verschränken, Arme zum Brustbein klappen oder genau umgekehrt (linkes Bein über rechtes Bein, linker Arm über rechten Arm…)
In Erinnerung rufen und ans Herz legen möchte ich hierbei auch die Atemübung, die wie oben erwähnt ich bereits in einem früheren Blog näher erklärt habe: Beim Einatmen legen Sie die Zungenspitze auf den oberen Gaumen, beim Ausatmen lassen Sie sie los. Verbleiben Sie ein bis zwei Minuten in dieser Position, danach führen Sie folgende Übung mit gleicher Atemtechnik wie vorhin beschrieben durch: Stellen Sie danach Ihre Beine nebeneinander und bringen Sie Ihre Fingerspitzen beider Hände zusammen (Daumen auf Daumen, Zeigefinger auf Zeigefinger…
Hemisphärenbalance nach der Körbler-Methode:
Die gleichberechtigte Zusammenarbeit beider Gehirne wird durch einen manuellen Reiz mit dem Daumen erreicht: Streichen bzw. kratzen Sie mit dem Fingernagel auf Ihrem Schädel von links nach rechts und zurück.
Kommentar schreiben