Warum es 21 Tage braucht, um mit alten Gewohnheiten zu brechen
Es braucht seine Zeit, sich von schlechten Angewohnheiten zu verabschieden und etwas im Leben zu verändern. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Verhaltensforscher festgestellt haben, es brauche zumindest 21 Tage, um mit einer alten Gewohnheit zu brechen und eine neue zu erlernen. Täglich bewusst ausgeführte Handlungen finden in dieser Zeit schließlich den Weg ins Unterbewusste: Erst nach zumindest drei Wochen ist der Mensch fähig, neuerlernte Handlungen dann völlig automatisch - ohne groß über sie nachzudenken - auszuführen.
Falls Sie Auto fahren, werden Sie sich bestimmt noch an Ihre ersten Fahrstunden erinnern: Es hat eine Zeit gebraucht, bis Sie die Kupplung richtig betätigen und das Gas- vom Bremspedal unterscheiden konnten… Eine Fahrstunde hat hierfür nicht gereicht, um sicher durch den Stadtverkehr zu kommen und alles unter Kontrolle zu haben. Erst mit der Zeit wurde Ihnen das Schalten, Blinken, Gas geben etc. zur Routine. Seither fahren Sie Auto, als hätten Sie zeitlebens nichts anderes gemacht. Sie sitzen am Steuer, ohne groß darüber nachzudenken, was Sie als nächstes machen müssen. Sie reagieren einfach automatisch und greifen dabei auf Erlerntes und in Ihrem Unterbewusstsein Verankertes zurück…
Nun, wenn Sie ganz ehrlich zu sich selbst sind, werden auch Sie sich eingestehen müssen zur Familie der "Gewohnheitstiere" zu gehören. Unser aller Leben besteht im Grunde nur aus anerzogenen und erlernten Gepflogenheiten: Aufstehen, duschen, anziehen, Frühstück herrichten, Zähne putzen, aus dem Haus gehen, absperren, zur Arbeit gehen/fahren, sich über den Chef ärgern… Ich könnte die Liste beliebig lang fortsetzen. Die meisten dieser Handlungen führen wir völlig unbewusst - quasi nebenbei - ohne sie groß zu hinterfragen tagtäglich aufs Neue aus.
Genauso verhält es sich mit unseren Gedanken. Aus nur einem Gedanken kann mit der Zeit ein ganzes Gedankenkarussell werden, das sich unaufhörlich im Kopf dreht. Wenn es ganz blöd hergeht nicht nur untertags, sondern auch in der Nacht… Beschließen auch Sie, Ihre Gedanken mal genauer unter die Lupe zu nehmen, werden vermutlich auch Sie feststellen, dass die meisten davon nicht gerade positiv und aufbauend sind. Wie oft verurteilen Sie sich, sind gedanklich noch immer in bereits längst vergangenen und belastenden Ereignissen gefangen bzw. blicken bereits jetzt sorgenvoll in die Zukunft…
Destruktive Gedanken an vergangene Ereignisse und Erlebnisse tun jedoch keinem von uns gut, noch verändern sie etwas in die erwünschte Richtung. Dennoch bleiben die meisten von uns an unliebsamen Erinnerungen regelrecht hängen und schüren dadurch regelmäßig negative Gefühle wie Hass, Wut, Trauer, Frust etc.
Ich habe vor langer Zeit mal einen Artikel gelesen, der mir bis heute nicht aus dem Kopf will: Dort stand, dass wir laut Forschungen an die 60.000 Gedanken pro Tag hegen. Die Schlafphase des Menschen gänzlich außer Acht lassend - in der wir ja in der Regel nicht bewusst denken - ergibt das im Schnitt einen Gedanken pro Sekunde. Von diesen 60.000 Gedanken pro Tag sind sage und schreibe jedoch nur 3% wirklich positiv. Laut Studienergebnissen sind der Großteil unserer Gedanken, um genau zu sein 72%, als flüchtig zu bezeichnen und die verbleibenden 25% allesamt negativ. Das heißt in anderen Worten nichts anderes, als dass jeder von uns demnach nur rund 2 positive Gedanken, 43 unbedeutende, aber sage und schreibe rund 15 negative Gedanken pro Minute hat. Ein in meinen Augen ziemlich erschreckendes Ergebnis, nicht wahr?!
Wollen Sie schließlich von alten Ritualen abkommen und etwas in Ihrem Alltag verändern - sei es eben positivere Gedanken zu hegen, gesünder zu leben, mehr auf Ihren Körper zu achten, Ihre Gefühle besser wahrzunehmen oder einfach mehr Bewegung und Kreativität in Ihr Leben zu bringen etc.: Egal, was auch immer Sie umsetzen wollen, beginnen Sie, es ganz bewusst zu tun!
So ist es umsonst, einen positiven Gedanken nur einmal zu hegen, wollen Sie diesen dauerhaft in Ihr Gehirn einprägen. Die Kraft liegt in der Wiederholung, im Dranbleiben, im längerfristigen Kontrollieren Ihrer Gedanken. Begehen Sie nicht den Fehler zu glauben, dass Sie Ihre Gedanken wären! Sie sind viel mehr als diese: reines Bewusstsein, dass sich einen Körper ausgesucht hat, um Erfahrungen zu machen. Der Verstand ist dabei zwar schönes Beiwerk, jedoch nur das Produkt der eigenen Vergangenheit und (Kindheits-)Prägungen. Im Grunde hat er nichts mit Ihnen zu tun, sondern manipuliert Sie allzu gern auf Ihrem Seelenweg. Beginnen Sie also damit, Ihre Gedanken zu hinterfragen und ersetzen Sie jeden negativen mit einem positiven. Und dies machen Sie eben- falls nötig - 60 x die Minute zumindest die nächsten 21 Tage lang…
Bildlich können Sie es sich so vorstellen, dass mit jeder Ihrer Handlungen, mit jedem neuen Gedanken „neue Autobahnen“ in Ihrem Gehirn gebaut werden, auf denen Sie dann nach einer gewissen Zeit ganz sicher unterwegs sind… Mit jedem neuen Gedanken bilden sich entsprechend neue Synapsen im Gehirn - neuronale Verknüpfungen, die die alten Programme mit der Zeit überschreiben. So gesehen wird man mit jedem neuen Gedanken automatisch auch zu einem neuen Menschen!
Achte auf deine Gedanken, denn sie werden zu Worten.
Achte auf deine Worte, denn sie werden zu Handlungen.
Achte auf deine Handlungen, denn sie werden zu Gewohnheiten.
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.
Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal.
Chinesisches Sprichwort
In meinen Blogartikeln finden Sie zahlreiche Tipps, Übungen und Anregungen, die Ihnen allesamt helfen sollen, in Zukunft ausgeglichener und ruhiger durchs Leben zu gehen. Die dargestellten Übungen unterstützen Sie dabei, mehr auf sich und Ihre Bedürfnisse - auf Ihr Herz - zu hören und die Alltagsherausforderungen leichter zu bewältigen.
Suchen Sie sich ein, zwei Übungen heraus, die Sie am meisten ansprechen und integrieren Sie sie so gut wie möglich - ohne Druck - in Ihren Alltag. Bleiben Sie dran und machen Sie sie regelmäßig, um letztlich auch wirklich etwas zum Positiven in Ihrem Leben zu verändern.
Seien Sie dabei jedoch niemals zu streng mit sich selbst! Sollten Sie einmal einen Tag darauf vergessen oder sich dabei erwischen, wieder in altes Fahrwasser abzudriften, bleiben Sie um Himmels Willen gnädig mit sich selbst! Halten Sie davon Abstand, sich deswegen Vorwürfe zu machen. Behalten Sie Ihren Humor und seien Sie sich bewusst, dass, wenn wir schon alle erleuchtet wären, wir vermutlich nicht mehr inkarnieren müssten und hier wären. Wir sind auf der Erde, um Erfahrungen zu machen. Um an diesen zu wachsen und zu reifen. Es ist völlig OK, wenn wir dabei die eine oder andere Ehrenrunde drehen und manchmal nur einen Schritt vorwärts und zwei zurück machen...
Setzen Sie die Segel also wiederum neu, sobald Sie sich bewusst werden, wieder auf alten herkömmlichen Trampelpfaden zu marschieren und fahren Sie dann mit Ihrer Lieblingsübung voller Elan fort! Lassen Sie am besten ein fixes Ritual daraus werden: Machen Sie zum Beispiel Ihre bevorzugte Übung jeden Morgen, gleich nach dem Munterwerden, entweder noch im Bett oder unter der Dusche oder nehmen Sie sich jeden Tag nach der Arbeit 15 Minuten Zeit nur für sich.
Nehmen Sie sich ab sofort täglich eine kleine Pause vom Alltag
und nützen Sie diese Zeit für Ihr eigenes Wohlbefinden…
Schaffen Sie sich einen Lieblingsplatz in den eigenen vier Wänden und ziehen Sie sich ungestört dorthin zurück. Schalten Sie Ihr Handy aus und sagen Sie Ihrer Familie – Kinder inklusive (selbst sie werden es verstehen!) – dass Sie in dieser Zeit keinesfalls gestört werden wollen. Beginnen Sie, sich im neuen Denken zu schulen, praktizieren Sie Ihre bevorzugte Übung, aber vor allem:
Beginnen Sie noch heute, jetzt und sofort damit,
Ihr Leben zum Besseren zu verändern!
Schieben Sie ab sofort nichts mehr auf morgen oder nächsten Montag auf oder „Wenn ich endlich mehr Zeit für mich habe.“ Leiden Sie an der sogenannten Aufschieberitis, dann werden Sie vermutlich nie aus Ihrem eigenen Karussell ausbrechen… Wie sagt ein altes Sprichwort so schön: „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.“
Der richtige Zeitpunkt ist immer jetzt! Ihr Leben findet heute statt, nicht gestern und morgen kann es bereits zu spät sein.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß dabei und viel Erfolg, Ihrem Leben einen neuen Schwung, vielleicht sogar eine komplett neue Richtung zu geben. Lassen Sie sich doch einfach von sich selbst überraschen und staunen Sie, was so alles in Ihnen steckt, von dem Sie bisher vielleicht noch gar keine Ahnung hatten… Etwas in Ihrem Leben zum Positiven zu verändern braucht sicherlich den Willen, dies auch zu tun. Jedoch viel wichtiger ist es dann auch wirklich den Mut zu haben, den ersten Schritt zu tun! Ist der nämlich einmal getan, ist die größte Hürde schon überwunden. Der nächste Schritt heißt dann jedoch lange genug durchzuhalten, mindestens 21 Tage lang...
P.S.: Ein Weg, sich in dieser "Umbruchphase" zu motivieren, wären z.B. Affirmationen. Mehr Infos hier.
Kommentar schreiben